Oh Bruder! Als ich vergesslich war, zeigte mir
mein wahrer Lehrer den Weg.
Ich ließ alle Riten und Feierlichkeiten hinter mir
und badete nicht mehr im heiligen Wasser.
Ich lernte, dass ich allein es war, der wahnsinnig und verrückt
war,
die ganze Welt um mich herum aber vernünftig und gesund
und ich diese weisen Menschen nur gestört hatte.
Von da an wusste ich, dass ich mich nicht mehr
im Nebel der Ehrerbietung und Verbeugung zu wälzen brauchte:
Ich läutete die Glocke im Tempel nicht mehr,
ich setzte kein Götzenbild mehr auf den Thron,
ich verehrte das Götzenbild nicht mehr mit Blumen.
Es ist nicht die einfache Lebensweise, die das Fleisch kasteit,
um den Herrn zu erfreuen.
Wenn du deine Kleider ablegst und deine Sinne abtötest,
wirst du den Herrn nicht erfreuen.
Der Mensch, der gütig und freundlich ist, der Rechtschaffenheit
praktiziert,
der passiv bleibt inmitten der weltlichen Angelegenheiten,
der alle Kreaturen der Erde als sein eigenes Selbst ansieht,
der erlangt das unsterbliche Sein und der wahre Gott ist immer
mit ihm.
Kabir sagt: Der erlangt den wahren Namen, dessen Worte
rein sind
und der frei ist von Stolz und Dünkel. 1) |
|